Freitag, 11. März 2011

Meeting zu Problemen mit der Erdwärmeanlage

In diesem Blogpost beschreiben wir den Versuch in einem Meeting mit allen Beteiligten die Probleme mit der Erdwärmeanlage in den Griff zu bekommen.

Teilnehmer
·         Planungsbüro für Erdwärmesysteme (Beratung)
·         Heizungsbaufirma
·         Vertriebsleiter Erkollektorenfirma
·         Vertriebsleiter Wärmepumpenfirma
·         Techniker Wärmepumpenfirma
·         Architekt
·         Bauherren

Datum und Uhrzeit des Meetings
Mittwoch 31.03.2010, 16:00 bis 19:30

Ziel des Meetings
1. Klärung der Ursache(n) warum die Wärmepumpe nicht störungsfrei funktioniert, innerhalb
kurzer Zeit seit Inbetriebnahme mehrmals Leckagen auftreten und letztlich sich auch im Januar 2010 abgeschaltet hat.
2. Klärung wie diese Ursache(n) dauerhaft behoben werden können.
3. Klärung der zukünftigen Gewährleistung in Bezug auf einwandfreies funktionieren,
Langlebigkeit und Kompatibilität der Bauteile aus (Mängelfolgeschäden).

Problemstellung
·    Seit Inbetriebnahme der Anlage, und Erstbezug des Neubaus zum 01.08.2008, sind konstant Defekte aufgetreten, einen störungsfreien Wärmepumpenbetrieb über eine vollständige Heizungsperiode gab es bisher jedoch nicht
·         Leckagen im System aufgrund von defekten und inkompatiblen Bauteile
·         Insgesamt drei Risse des Außenverteilers innerhalb von 12 Monaten
·         Kompletter Ausfall des Systems im Januar 2010
·         Nachrüsten eines Heizstabes, verbunden mit höheren Betriebskosten
Es wurden folgende nächste Schritte vereinbart um oben genannten Probleme auf den Grund zu gehen und um Lösungsansätze zu finden.
Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Ursache für den Ausfall der Wärmepumpe auf der
Wärmequellenseite zu suchen ist.
·         Kaliumkarbonat als Wärmeträgerfluid, Kaliumkarbonat ist ein anorganisches Salz was
korrosive Eigenschaften besitz und nur mit entsprechenden Korrosionsinhibitoren eingesetzt
werden kann. Des weiteren ist um eine Dichtheit im Gesamtsystem Systemen mit Kaliumkarbonat als Wärmeträgerfluid zu erreichen, das eingesetzte Material, sowie die entsprechende Verbindungstechnik darauf abzustimmen. Kaliumkarbonat hat eine geringere Viskosität als Wasser-Glykol Gemische und kann daher nicht mit üblichen Verbindungstechniken behandelt werden.
·     Es gilt zu überprüfen ob die Kollektorstränge alle gleich thermisch belastet und durchströmt werden, ein hydraulischer Abgleich in den 6 verlegten Kollektorensträngen ist bisher nicht erfolgt und sollte daher durchgeführt werden. Dabei kann dann auch kontrolliert werden, dass die einzelnen Kollektorstränge keine Luft enthalten und keine Leckage in einzelnen Strängen auftreten. Denn es könnte sein, dass Lufteinschlüsse den Ausfall der Anlage verursachen da eine gleichmäßige Durchströmung und Nutzung der Erdwärme durch Luft im System verhindert wird.

Für die Leckage im System, und die Risse im Außenverteiler scheint das Wärmeträgerfluid
Kaliumkarbonat verantwortlich zu sein. Diese Flüssigkeit ist im System eingesetzt, da sich das
Grundstück in einem Wasserschutzgebiet befindet. Das Standard Wärmeträgermedium ‚Glykol‘ ist
hier nicht zulässig. Das Landratsamt erlaubt nur den Einsatz von Kaliumkarbonat mit
Korrosionsschutz Inhibitoren. Was zusätzliche Probleme hervorruft.  

Bild: So sieht ein gerissener und notdürftig gelöteter Aussenverteiler (Messing) aus. Der Verteiler ist seit Einbau insgesamt 4 mal gerissen. Immer in regelmäßigen abständen von einem halben Jahr. Inzwischen haben wir einen Edelstahlverteiler.
Maßnahmen:
1. Entnahme zweier Flüssigkeitsprobe zur Prüfung und Kontrolle des Korrosionsschutz
2. Austausch des Messingverteilers und Ersatz durch einen Edelstahlverteiler
3. Fachgerechtes Entlüften sowie Druckprüfung nach DVGW Arbeitsblatt W 400 und füllen der Anlage
4. Hydraulischer Abgleich aller Kollektoren-Stränge
5. Überprüfung auf effizientes Heizen in den nächsten zwei Heizperioden
6. Vereinbarung zur Wartung und Gewährleistung im mittel- bis langfristigen Betrieb

Die Punkte 1 bis 4 sollten bis spätestens 31. Mai 2010 abgearbeitet sein. Zu Punkt 6 sollte bis 30. Juni eine Vereinbarung vorliegen.

Status März 2011: Die Punkte 1 bis 4 wurden erst nachdem ein gerichtlich bestellter Gutachter hinzugezogen wurde im Oktober 2010 abgearbeitet. Eine Vereinbarung zur Gewährleistung (Punkt 6.) ist bis heute nie erstellt worden. Das Kaliumkarbonat wurde im Oktober 2010 gegen Glyco ausgetauscht, da vom Landratamt eine Sondergenehmignung erteilt wurde.

1 Kommentar:

  1. Hallo und Guten Tag,

    auch wir haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Vielleicht sollte man sich bzgl. Austausch der Erkenntnisse einmal "kurzschliessen"? Zwecks Kontaktaufnahme bitte an "keysandmore(ad)googlemail.com" wenden.

    MfG
    Werner Dräger

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